Seit der Vereinsgründung qualifiziert Trauerland auch Fachkräfte im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen einer Förderung der SKala-Initiative konnten wir unser Bildungsangebot 2020 neu bündeln und führen Workshops, (Online-)Seminare sowie die Trauerland-Ausbildung® seither unter dem Namen trauerland bildung durch. In diesem Monat feiert der Bildungsbereich zweijähriges Jubiläum.
Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges ist stolz auf zahlreiche Meilensteile der letzten zwei Jahre. trauerland bildung stellt inzwischen ein nicht wegzudenkendes Standbein für die inhaltliche Arbeit des Vereins dar und bringt uns der Vision eines bundesweiten Netzwerkes mit niederschwelligen Hilfsangeboten für trauernde Kinder und ihre Familien ein Stück näher.
Was ist es für ein Gefühl, auf 2 Jahre trauerland bildung sowie den ersten abgeschlossenen Durchgang der Ausbildung zurückblicken zu können?
BAG: Ich bin vor allem begeistert, zu sehen, wie das Bildungsangebot angenommen wird. Ich wusste, dass es auch viel Nachfrage gab, aber dass unsere umfangreiche Trauerland-Ausbildung® zustande kommen konnte, war ein besonderer Moment. Die Konzeption war etwas, das ohne die Förderung der SKala-Initiative sicherlich nicht umsetzbar gewesen wäre. Von der Entwicklung der Module bis hin zur Verfeinerung der Inhalte und dem digitalen Wissenstransfer war es toll, wie wir als Team diese Herausforderung bewältigt haben und uns gegenseitig ergänzen konnten. Nachdem wir 15 Teilnehmende im ersten Ausbildungsdurchgang qualifizieren konnten, ist nun auch der zweite Durchgang ausgebucht.
Was mich seit dem letzten Jahr besonders freut, ist, dass unsere Online-Seminare so gut ankommen. Die Umstellung auf Online-Formate war letztendlich Corona geschuldet. Dadurch haben wir eine ganz neue Zielgruppe erreicht. In unseren Seminaren sind nun zum Beispiel Menschen aus Berlin oder der Schweiz dabei. Die neuen Online-Seminare haben es möglich gemacht, uns breiter aufzustellen und unsere Angebote über die Nordwest-Region hinaus bekannt zu machen. Ich glaube, unser Online-Angebot wird immer ein Standbein bleiben und ist eine unglaublich große Chance, unsere Erfahrung an viel mehr Menschen weiterzugeben.
Wie hat sich der Verein seit der Gründung von trauerland bildung gewandelt?
BAG: Vor der Gründung war die Weiterbildung von Fachkräften nur ein kleiner Zweig des Vereins. Es gab schon immer Bildungsveranstaltungen, weil sie auch angefragt wurden, aber all das wurde eben nebenbei gemacht. Das hat sich komplett geändert. trauerland bildung ist jetzt ein großer Bereich, hinter dem viel Kraft, Ressourcen und ein motiviertes Team stehen. Das wirkt sich auch auf unsere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aus. Wir werden das erste Mal als Kompetenzzentrum wahrgenommen. Das freut mich vor allem, weil wir heute deutlich mehr Menschen im Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen schulen können.
Was sind zukünftige Ziele und Wünsche für den Bildungsbereich?
BAG: Ein Ziel ist es, unsere bestehenden Kooperationen – wie mit dem Landesinstitut für Schule – noch mehr auszubauen. Darüber hinaus freue ich mich, die Weiterbildung von ErzieherInnen fortzuführen und mehr Fachkräfte in diesem Bereich für Kindertrauer zu sensibilisieren. Inzwischen zählen auch ErsthelferInnen sowie Institutionen aus dem Bereich der Seelsorge zu unserer Zielgruppe. Was die Zusammenarbeit betrifft, möchten wir hier noch mehr Langfristigkeit schaffen. Nur mit regelmäßigen Schulungen über mehrere Jahre kann man nachhaltig etwas erreichen, sodass sich auch etwas in den Einrichtungen tut. Mein Wunsch ist es, dass das Thema Kindertrauer mehr Gehör findet und wir Ängste und Unsicherheiten nehmen können.
Natürlich denke ich auch immer über neue Angebote nach. Dieses Jahr haben wir zum Beispiel einen Workshop zum Thema Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen, die einen Suizid erlebt haben, in unser Programm aufgenommen. Wenn wir in unserer Arbeit merken, bestimmte Themen sind zurzeit besonders wichtig für die Menschen, versuchen wir auch unsere Seminare dahingehend zu entwickeln. Es ist mir wichtig, dass wir uns immer am Bedarf orientieren und schauen, womit gerade Hilfe benötigt wird.
Weitere Infos zum Bildungsangebot des Vereins auf der Website: www.trauerland-bildung.de