Spendenaktion: Mehr Raum für trauernde Jugendliche
Seit 25 Jahren begleitet Trauerland junge Menschen und ihre Familien aus der gesamten Nordwestregion, bei denen ein nahestehender Mensch gestorben ist. Zum präventiven Hilfsangebot gehören seit vielen Jahren auch altersspezifische Angebote für Jugendliche. Unsere langjährige Praxiserfahrung zeigt: Jugendliche wünschen sich einen intensiven Austausch zur Trauer mit Gleichaltrigen, von denen sie sich verstanden fühlen.
Unser 25-jähriges Jubiläum nehmen wir zum Anlass, den Fokus verstärkt auf die Jugendlichen zu setzen und mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion, mehr Raum für Jugendliche im Rahmen der Hilfsangebote des Vereins zu schaffen.
Warum Jugendliche? Herausforderungen im Jugendalter
Das Jugendalter ist eine sehr sensible Entwicklungsphase. Es geht um existenzielle Fragen und darum, die eigene Identität, die eigenen Werte und Ziele im Leben zu entwickeln. In dieser Phase ist der Tod eines nahen Menschen für Jugendliche ein folgenschweres, schmerzliches und verunsicherndes Ereignis, das sie zwingt, sich mit intensiven Gefühlen, neuen Realitäten und Aufgaben auseinanderzusetzen. Der Verlust erschüttert viele in ihrem grundsätzlichen Vertrauen ins Leben und erschwert ihnen damit, sich auf die Herausforderung einzulassen. Die eigenen Trauerreaktionen und oft widersprüchlichen Gefühle sind häufig mit Scham, Verunsicherung und Angst vor Kontrollverlust verbunden. Viele Jugendliche entwickeln zunächst die Strategie „cool“ zu sein, um sich vor der Überschwemmung allzu starker Emotionen zu schützen. Oft löst dieses Verhalten Konflikte in ihrem familiären Umfeld aus. Sie erfüllen nicht die Erwartungen an ein angemessenes Trauerverhalten, fühlen sich oft unverstanden und einsam.
Warum jetzt? Pandemie ist nicht folgenlos an den Jugendlichen vorbeigegangen
Die Corona-Pandemie brachte durch Kontaktbeschränkungen und Homeschooling zusätzliche Herausforderungen hinzu. Bei Trauerland wurden zunehmend Anrufe von jungen Menschen zwischen 12 – 20 Jahren registriert, die sich sehr einsam fühlen und niemanden zum Reden haben. Auch anderthalb Jahre nach dem offiziellen Ende der Pandemie sind die Nachwehen der damit einhergehenden Belastungen noch spürbar. Gerade in dieser verunsichernden Lebenssituation ist ein Ort, der ihnen einen „safe space“ ermöglicht ganz besonders wichtig für Jugendliche.
Was möchten wir konkret erreichen?
- Verständnis für die herausfordernde Situation schaffen, vor der Jugendliche aktuell stehen
- ganz konkret das Hilfsangebot dem veränderten Bedarf der Jugendlichen anpassen
- hierzu an neuen Gruppenkonzepten arbeiten, die auch eine höhere Frequenz der Angebote mit einschließen
- ein eigenes „Zuhause“ für die Jugendlichen innerhalb der Trauerland-Räume schaffen – also ein Gruppenraum, der speziell für Jugendliche ausgestattet wird.
Unter dem Hashtag #TrauerBetrifftJeden sammeln wir im Jubiläumsjahr Spenden, um Jugendliche im Trauerprozess noch besser unterstützen zu können.