So schön war unser Tag der offenen Tür 2023
Am vergangenen Freitag konnten wir zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie ganz ohne Einschränkungen unseren Tag der offenen Tür feiern. Wir blicken dankbar auf einen gelungenen Tag zurück und freuen uns über die zahlreichen interessierten Gäste.
Zum Auftakt regte ein spannender Vortrag zum Thema „Trauer bei Kindern und die Bedeutung des Spiels“ zu einer Austausch- und Fragerunde über das Trauerland-Konzept an. Mit großem Interesse wurde die Möglichkeit genutzt, vor Ort Einblicke in unsere Arbeit zu bekommen.
Bei gespendetem Kuchen von der Bäckerei Ruchel und Starke Bäcker sowie Gebäck von Edeka Maass durften viele interessante Gespräche führen und neue Gesichter in unserem Haus begrüßen. Neben Infotischen zu den verschiedenen Bereichen wie der pädagogischen Arbeit, dem Ehrenamt, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit sowie unserem Bildungsbereich, gab es einen Bücherflohmarkt für den guten Zweck.
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden!
Jemand ist gestorben, der dir wichtig ist? Freie Plätze in der Jugendtrauergruppe 12+
Unsere Jugendtrauergruppe 12+ für 12- bis etwa 15-Jährige, bei denen ein naher Mensch gestorben ist, hat noch freie Plätze.
Das Jugendalter ist eine sehr sensible Entwicklungsphase. Es geht dabei darum, die eigene Identität und die eigenen Werte und Ziele im Leben zu entwickeln. In dieser Zeit ist der Verlust der Mutter oder des Vaters durch Tod eine stark verunsichernde Lebenswahrheit für Jugendliche. Ihre Welt gerät ins Wanken. Trauerland bietet Jugendlichen einen geschützten Rahmen, in welchem sie so akzeptiert werden, wie sie gerade sind. So ist es ihnen möglich, ihre Gefühle wahrzunehmen und zu zeigen, ohne Angst haben zu müssen, dass dies Konsequenzen hat.
In der altersspezifischen Gruppe haben Jugendliche die Gelegenheit, andere trauernde Jugendliche kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen. Die Gruppe bietet den Raum, sich Zeit zu nehmen für die Erinnerung an den geliebten Menschen, der gestorben ist. In der Gruppe kann man erzählen, zuhören, Fragen stellen, Rituale zum Abschied gestalten, gemeinsam Spaß haben und den eigenen Trauerweg finden.
Die Treffen finden einmal monatlich in unseren Räumen in der Schwachhauser Heerstraße 268a, 28359 Bremen, statt. Die Jugendgruppe 12+ trifft sich samstagnachmittags. Der Besuch der Gruppe ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es am Beratungstelefon unter 0421 – 69 66 72 80 oder per E-Mail an beratung@trauerland.org.
Das Beratungstelefon ist zu folgenden Zeiten erreichbar:
Montags von 13:30 – 15:30 Uhr
Mittwochs von 16 – 18 Uhr
Freitags von 10 – 12 Uhr
Trauer gemeinsam begegnen: AGUS und Trauerland starten gemeinsames Pilotprojekt für suizidbetroffene Jugendliche
Gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein AGUS – Angehörige um Suizid e.V. starten wir im März ein Pilotprojekt für Jugendliche, bei denen ein nahestehender Mensch durch Suizid gestorben ist.
Das Projekt läuft von März bis Oktober 2023. Teilnehmen können bis zu 15 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren aus ganz Deutschland. Neben vier Online-Einheiten ist auch ein Präsenzwochenende in Bremen geplant. Ziel ist es, trauernden Jugendlichen nach dem Suizid eines geliebten Menschen im geschützten Raum und in einer Gemeinschaft die Auseinandersetzung mit ihrer Trauer zu ermöglichen und sie zu stärken.
„Die Kooperation ist eine besondere Möglichkeit für uns, bundesweit Jugendlichen, die eine wichtige Person durch Suizid verloren haben, einen Ort für ihre Trauer und den Austausch mit Gleichaltrigen zu bieten“, freut sich Maja Bendiks, stellvertretende pädagogische Leitung Trauerland. Beide Einrichtungen vereint das Anliegen, Betroffene in ihrer Trauer zu begleiten. Jugendliche zählen nach einem Todesfall im nahen Umfeld zu einer besonders vulnerablen Gruppe. „Das neue Angebot zusammen mit Trauerland ist für AGUS eine wichtige Weiterentwicklung, um auch jungen Betroffenen Hilfe und Unterstützung anbieten zu können“, erklärt Jörg Schmidt, Leiter der AGUS-Bundesgeschäftsstelle.
Am 23. März 2023 startet das Programm mit dem ersten Treffen. Ansprechpartner – auch für Rückfragen – ist AGUS Leiter Jörg Schmidt (E-Mail: joerg.schmidt@agus-selbsthilfe.de, Telefon: 0921-150 09 60).
In Erinnerung an Martin Schmidt, 1972-2023
Lieber Martin,
über zehn Jahre hast Du zuverlässig ehrenamtlich in unseren Kindergruppen mitgewirkt, nun bist du im Januar ganz plötzlich verstorben.
Die offene und lebensfrohe Art, mit denen Du den Kindern begegnetest, gab ihnen immer das Gefühl, dass Du ganz bei ihnen warst.
Deine ausgelassene, unbefangene Art verwandelte für viele, viele Kinder den Toberaum in einen Ort, für den Trauerland steht – des gewähren Lassens, des sich ausleben Dürfens, des im Hier und Jetzt Seins.
Du warst für uns alle eine große Stütze und wir vermissen Dich.
So nehmen alle, die Dich bei Trauerland kennenlernen durften, in großer Dankbarkeit Abschied von Dir.
Freie Plätze beim Treff für trauernde Väter
Im März startet wieder ein Treff für trauernde Väter. Die monatlichen Treffen für Väter, deren LebenspartnerIn verstorben ist, haben den Zweck, die gesamte Familie zu stabilisieren.
Plötzlich alleinerziehend: ein Todesfall unter Elternteilen kann jeden treffen. Und mit einem Schlag steht man(n) alleine da mit den Kindern, der Arbeit, dem Haushalt – und der Trauer. Während sich hinterbliebene Mütter in so einer Situation mittlerweile schon öfter Hilfe von außen holen, melden sich betroffene Väter im Vergleich dazu deutlich seltener bei Trauerland.
Männer trauern anders. Um trauernde Väter zu unterstützen und damit auch die beteiligten Kinder zu stärken, bieten wir seit dem letzten Jahr eine Gruppe speziell für Väter, deren PartnerIn verstorben ist und die nun allein mit ihren Kindern dastehen. „Es tut gut, mich mit anderen Vätern, die Ähnliches erlebt haben, auszutauschen. Es ist immer wieder überraschend, was ich bei einem Treffen alles mitnehme und wohin die Gespräche führen. Egal, ob ich mal gar nichts sagen mag, Fragen oder Tipps habe“, berichtet ein Teilnehmer der Gruppe.
Die Treffen sollen Möglichkeiten aufzeigen, der Trauer Raum zu geben. Ziel ist es, das Thema Trauer innerhalb der Familie zu öffnen. So kann die individuelle Verarbeitung der Trauer durch die einzelnen Familienmitglieder gefördert und die gesamte Familie gestärkt werden. Trauernde Väter aus sämtlichen Familienmodellen wie gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und Patchworkfamilien sind willkommen.
Die Treffen finden einmal im Monat montagabends von 19 – 21 Uhr statt. Start ist der 13. März 2023. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Interessierte wenden sich hierfür bitte an unser Beratungstelefon: 0421 – 696672-80. Die Sprechzeiten finden Sie hier: https://www.trauerland.org/unsere-angebote/beratungstelefon/
Deutsche Postcode Lotterie fördert Trauerlands Beratungstelefon
Im Rahmen einer Projektförderung trägt die Deutsche Postcode Lotterie 2023 zur Sicherung des Beratungstelefons von Trauerland bei. Das Hilfsangebot ist für die Betroffenen kostenfrei und kann an drei Tagen in der Woche genutzt werden.
„Ich fühle mich allein. Meine Schwester ist gestorben und hier Zuhause ist niemand, mit dem ich reden kann.“ – „Soll ich mein Kind mit zur Beerdigung nehmen?“ – „Wie teile ich meiner Klasse mit, dass ein Mitschüler bei einem Unfall gestorben ist?“ – Mit diesen oder ähnlichen Fragen und Anliegen melden sich betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch Angehörige oder Fachkräfte aus dem z. B. schulischen Umfeld der Betroffenen bei uns. „Neben jungen Menschen, die sich nach einem Todesfall im nahen Umfeld einsam fühlen und Schwierigkeiten haben, sich ihren Familien damit anzuvertrauen, rufen auch oft Eltern an, die unsicher sind, wie sie ihre Kinder in der Trauer am besten unterstützen können“, berichtet Beate Alefeld-Gerges, Gründerin und Vorstand von Trauerland. Hier bietet das Beratungstelefon die Möglichkeit einer schnellen und direkten Beratung nach einem Todesfall.
Wie alle Unterstützungsangebote Trauerlands ist auch das Beratungstelefon für die Hilfesuchenden kostenfrei und dient für sie häufig der ersten Kontaktaufnahme. Die Aufrechterhaltung dieser tragenden Säule des Hilfsangebotes ist damit jedes Jahr aufs Neue ein großes Anliegen. Als größtenteils spendenfinanzierter Verein sind wir daher froh und dankbar, dass in diesem Jahr mit der Deutschen Postcode Lotterie ein Förderer für das Beratungstelefon gewonnen werden konnte. „Wir danken der Postcode Lotterie für die Unterstützung“, sagt Alefeld-Gerges. „Für uns ist es eine große Erleichterung, dass die Finanzierung des Angebotes für die kommenden Monate gesichert ist.“ Die Deutsche Postcode Lotterie fördert Trauerlands Hilfetelefon 2023 mit 30.000 Euro. Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine Soziallotterie, d. h. es gehen mindestens 30 Prozent aller Loseinnahmen an Projekte aus den Bereichen Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt sowie Natur- und Umweltschutz. So förderte die Postcode Lotterie seit ihrer Gründung 2016 in Deutschland bereits über 4.400 grüne und soziale Projekte mit mehr als 150 Millionen Euro.
Das Beratungstelefon Trauerlands ist zu folgenden Zeiten zu erreichen:
Montags von 13.30 – 15.30 Uhr
Mittwochs von 16 – 18.00 Uhr
Freitags von 10 – 12 Uhr
Die Telefonnummer lautet: 0421/69 66 72 80
Trauerland sucht ehrenamtliche Unterstützung: Infoabend am 1. Februar 2023
Trauerland sucht Ehrenamtliche für die planbare und nachhaltige Begleitung von Kindern und Jugendlichen, bei denen ein naher Mensch gestorben ist. Nächster Infoabend für ehrenamtlich Interessierte ist am Mittwoch, den 1. Februar 2023.
Zu den möglichen Einsatzgebieten für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei Trauerland zählen unter anderem die Trauerbegleitung in den Kinder- und Jugendgruppen sowie die Moderation einer Angehörigengruppe. Darüber hinaus freuen wir uns über Mitarbeit in der Kreativgruppe und der Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit, die unter anderem bei der Besetzung von Info-Ständen oder der Umsetzung von Veranstaltungen unterstützen.
Trauerlands ehrenamtlich Mitarbeitende werden sorgfältig auf die Arbeit in den jeweiligen Bereichen vorbereitet. Obligatorisch für alle ist die eintägige Grundlagenschulung. Für diejenigen, die in den Trauergruppen arbeiten möchten, gibt es zusätzlich eine Aufbauschulung. Die Schulungen werden als nächstes am 18.02.2023 (Grundlagenschulung) und am 11./12.03.2023 (Aufbauschulung) angeboten.
Der Infoabend über mögliche Einsatzgebiete und Schulungen findet am Mittwoch, den 01.02.2023, von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr in den Trauerland-Räumen in der Schwachhauser Heerstraße 268 a, 28359 Bremen statt. Um Voranmeldung wird gebeten.
Für Fragen zum Ehrenamt bei Trauerland, zu den Schulungen sowie zur Anmeldung steht Trauerlands Ehrenamtskoordinator Markus Großkopf dienstags und donnerstags von 13.00 bis 15.00 Uhr unter der Nummer 0421/69 66 72 28 gern zur Verfügung. Anmeldungen können auch per E-Mail an: info@trauerland.org erfolgen.
Trauerland zu Gast bei Jubiläumsfeier im Anderland
Am vergangenen Sonntag, den 4. September, hat unser Kooperationspartner „Anderland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche“ 10-jähriges Bestehen gefeiert. Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges kennt den Verein seit Tag 1 und war bei strahlenden Spätsommerwetter zu Gast auf der Jubiläumsfeier.
Seit 2012 hat Anderland über 130 Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige begleitet. Der Fachdienst des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck bietet trauernden Kindern und Jugendlichen Raum für das Zusammensein und den Austausch mit Gleichbetroffenen.
Zum 10-jährigen Jubiläum gab es einen stimmungsvollen Gottesdienst in der Klosterkirche St. Marien, der die Pfeiler der inhaltlichen Arbeit von Anderland beeindruckend darstellte. Beim anschließenden Empfang in den Anderland-Räumlichkeiten in Osterholz-Scharmbeck wurde die Jubiläumfeier von Grußworten der Superintendentin Frau Jutta Rühlemann, dem Bürgermeister Torsten Rhode und weiteren WegbegleiterInnen eingeläutet.
„Besonders berührend war der Beitrag einer betroffenen Mutter, die sehr eindrücklich schilderte, wie hilflos man sich als Elternteil gegenüber seinem trauernden Kind fühlt und wie unglaublich wichtig die Unterstützung von Menschen ist, die Erfahrungen mit dem Thema haben und für einen da sind“ berichtet Beate Alefeld-Gerges von dem Nachmittag.
Trauerland hat 2011 den Aufbau von Anderland inhaltlich begleitet und es ist eine kreative und wertschätzende Zusammenarbeit entstanden. Wir gratulieren Anderland zu diesem besonderen Meilenstein und freuen uns auf viele weitere Jahre als Kooperationspartner.
Zwei Jahre trauerland bildung
Seit der Vereinsgründung qualifiziert Trauerland auch Fachkräfte im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen einer Förderung der SKala-Initiative konnten wir unser Bildungsangebot 2020 neu bündeln und führen Workshops, (Online-)Seminare sowie die Trauerland-Ausbildung® seither unter dem Namen trauerland bildung durch. In diesem Monat feiert der Bildungsbereich zweijähriges Jubiläum.
Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges ist stolz auf zahlreiche Meilensteile der letzten zwei Jahre. trauerland bildung stellt inzwischen ein nicht wegzudenkendes Standbein für die inhaltliche Arbeit des Vereins dar und bringt uns der Vision eines bundesweiten Netzwerkes mit niederschwelligen Hilfsangeboten für trauernde Kinder und ihre Familien ein Stück näher.
Was ist es für ein Gefühl, auf 2 Jahre trauerland bildung sowie den ersten abgeschlossenen Durchgang der Ausbildung zurückblicken zu können?
BAG: Ich bin vor allem begeistert, zu sehen, wie das Bildungsangebot angenommen wird. Ich wusste, dass es auch viel Nachfrage gab, aber dass unsere umfangreiche Trauerland-Ausbildung® zustande kommen konnte, war ein besonderer Moment. Die Konzeption war etwas, das ohne die Förderung der SKala-Initiative sicherlich nicht umsetzbar gewesen wäre. Von der Entwicklung der Module bis hin zur Verfeinerung der Inhalte und dem digitalen Wissenstransfer war es toll, wie wir als Team diese Herausforderung bewältigt haben und uns gegenseitig ergänzen konnten. Nachdem wir 15 Teilnehmende im ersten Ausbildungsdurchgang qualifizieren konnten, ist nun auch der zweite Durchgang ausgebucht.
Was mich seit dem letzten Jahr besonders freut, ist, dass unsere Online-Seminare so gut ankommen. Die Umstellung auf Online-Formate war letztendlich Corona geschuldet. Dadurch haben wir eine ganz neue Zielgruppe erreicht. In unseren Seminaren sind nun zum Beispiel Menschen aus Berlin oder der Schweiz dabei. Die neuen Online-Seminare haben es möglich gemacht, uns breiter aufzustellen und unsere Angebote über die Nordwest-Region hinaus bekannt zu machen. Ich glaube, unser Online-Angebot wird immer ein Standbein bleiben und ist eine unglaublich große Chance, unsere Erfahrung an viel mehr Menschen weiterzugeben.
Wie hat sich der Verein seit der Gründung von trauerland bildung gewandelt?
BAG: Vor der Gründung war die Weiterbildung von Fachkräften nur ein kleiner Zweig des Vereins. Es gab schon immer Bildungsveranstaltungen, weil sie auch angefragt wurden, aber all das wurde eben nebenbei gemacht. Das hat sich komplett geändert. trauerland bildung ist jetzt ein großer Bereich, hinter dem viel Kraft, Ressourcen und ein motiviertes Team stehen. Das wirkt sich auch auf unsere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aus. Wir werden das erste Mal als Kompetenzzentrum wahrgenommen. Das freut mich vor allem, weil wir heute deutlich mehr Menschen im Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen schulen können.
Was sind zukünftige Ziele und Wünsche für den Bildungsbereich?
BAG: Ein Ziel ist es, unsere bestehenden Kooperationen – wie mit dem Landesinstitut für Schule – noch mehr auszubauen. Darüber hinaus freue ich mich, die Weiterbildung von ErzieherInnen fortzuführen und mehr Fachkräfte in diesem Bereich für Kindertrauer zu sensibilisieren. Inzwischen zählen auch ErsthelferInnen sowie Institutionen aus dem Bereich der Seelsorge zu unserer Zielgruppe. Was die Zusammenarbeit betrifft, möchten wir hier noch mehr Langfristigkeit schaffen. Nur mit regelmäßigen Schulungen über mehrere Jahre kann man nachhaltig etwas erreichen, sodass sich auch etwas in den Einrichtungen tut. Mein Wunsch ist es, dass das Thema Kindertrauer mehr Gehör findet und wir Ängste und Unsicherheiten nehmen können.
Natürlich denke ich auch immer über neue Angebote nach. Dieses Jahr haben wir zum Beispiel einen Workshop zum Thema Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen, die einen Suizid erlebt haben, in unser Programm aufgenommen. Wenn wir in unserer Arbeit merken, bestimmte Themen sind zurzeit besonders wichtig für die Menschen, versuchen wir auch unsere Seminare dahingehend zu entwickeln. Es ist mir wichtig, dass wir uns immer am Bedarf orientieren und schauen, womit gerade Hilfe benötigt wird.
Weitere Infos zum Bildungsangebot des Vereins auf der Website: www.trauerland-bildung.de
Neues familienorientiertes Angebot für Jugendliche und ihre Angehörigen
Wir starten ein neues Kennenlern-Angebot, um Jugendlichen und ihren Angehörigen nach einem Todesfall die Auseinandersetzung mit ihrer Trauer zu ermöglichen. Bei den sogenannten „JugendPlus“-Terminen können Jugendliche plus eine angehörige Person unter Begleitung von Fachkräften das Trauerbegleitungsangebot unseres Vereins einmalig kennenlernen.
Jugendliche trauern anders.
Nach einem Todesfall im nahen Umfeld kann es für Elternteile und Angehörige besonders herausfordernd sein, den Zugang zu ihren jugendlichen Kindern herzustellen, um den Verlust gemeinsam aufzuarbeiten. Eine teils abgebrochene Kommunikation innerhalb der Familie ist nicht selten und erschwert den Fürsorgeprozess. Um Bezugspersonen Unsicherheiten zu nehmen und die Hemmschwelle vor der Auseinandersetzung mit Trauer bei den Jugendlichen zu senken, initiieren wir das neue Angebot „JugendPlus“.
Kennenlern-Angebot zwischen Einzelberatung und Jahresgruppe
„JugendPlus“ versteht sich als unverbindliches Kennenlern-Angebot, bei dem eine Runde von Familien einmalig zusammenkommen kann, um den Unterstützungsbedarf auszuloten. Das Angebot schließt die Lücke zwischen einer Einzelberatung und einer Jugend-Jahresgruppe. Die Termine finden in Kleingruppen von 2 bis 3 Familien statt, um einen angemessenen Austausch zu ermöglichen. Im Rahmen eines Treffens gibt es gemeinsame Einheiten sowie Phasen, in denen sich die Jugendlichen und ihre Angehörigen in parallel stattfindende, räumlich voneinander getrennte Gruppen begeben. Beide Gruppen erhalten unter Begleitung einer pädagogischen bzw. psychologischen Fachkraft und im Austausch mit Gleichbetroffenen jeweils Gelegenheit, Ausdruck für ihre Gefühle zu finden und ihren Bedarf zu identifizieren. Ziel ist es, den Dialog über das Thema Trauer innerhalb der Familie zu öffnen und den Weg für den weiteren Trauerprozess zu ebnen.
Anmeldung und Terminvereinbarung
Die eineinhalbstündigen Treffen finden jeweils nachmittags in den Trauerland-Räumlichkeiten in der Schwachhauser Heerstr. 268 a, 28359 Bremen statt. Anmeldung und Terminvereinbarung sind erforderlich und werden am Beratungstelefon unter 0421 / 69 66 72 80 oder per E-Mail an beratung@trauerland.org gern entgegengenommen. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei.