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Trauerland zu Gast bei Jubiläumsfeier im Anderland

Am vergangenen Sonntag, den 4. September, hat unser Kooperationspartner „Anderland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche“ 10-jähriges Bestehen gefeiert. Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges kennt den Verein seit Tag 1 und war bei strahlenden Spätsommerwetter zu Gast auf der Jubiläumsfeier.

Seit 2012 hat Anderland über 130 Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige begleitet. Der Fachdienst des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck bietet trauernden Kindern und Jugendlichen Raum für das Zusammensein und den Austausch mit Gleichbetroffenen.

Zum 10-jährigen Jubiläum gab es einen stimmungsvollen Gottesdienst in der Klosterkirche St. Marien, der die Pfeiler der inhaltlichen Arbeit von Anderland beeindruckend darstellte. Beim anschließenden Empfang in den Anderland-Räumlichkeiten in Osterholz-Scharmbeck wurde die Jubiläumfeier von Grußworten der Superintendentin Frau Jutta Rühlemann, dem Bürgermeister Torsten Rhode und weiteren WegbegleiterInnen eingeläutet.

„Besonders berührend war der Beitrag einer betroffenen Mutter, die sehr eindrücklich schilderte, wie hilflos man sich als Elternteil gegenüber seinem trauernden Kind fühlt und wie unglaublich wichtig die Unterstützung von Menschen ist, die Erfahrungen mit dem Thema haben und für einen da sind“ berichtet Beate Alefeld-Gerges von dem Nachmittag.

Trauerland hat 2011 den Aufbau von Anderland inhaltlich begleitet und es ist eine kreative und wertschätzende Zusammenarbeit entstanden. Wir gratulieren Anderland zu diesem besonderen Meilenstein und freuen uns auf viele weitere Jahre als Kooperationspartner.

Zwei Jahre trauerland bildung

Seit der Vereinsgründung qualifiziert Trauerland auch Fachkräfte im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen einer Förderung der SKala-Initiative konnten wir unser Bildungsangebot 2020 neu bündeln und führen Workshops, (Online-)Seminare sowie die Trauerland-Ausbildung® seither unter dem Namen trauerland bildung durch. In diesem Monat feiert der Bildungsbereich zweijähriges Jubiläum.

Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges ist stolz auf zahlreiche Meilensteile der letzten zwei Jahre. trauerland bildung stellt inzwischen ein nicht wegzudenkendes Standbein für die inhaltliche Arbeit des Vereins dar und bringt uns der Vision eines bundesweiten Netzwerkes mit niederschwelligen Hilfsangeboten für trauernde Kinder und ihre Familien ein Stück näher.

Was ist es für ein Gefühl, auf 2 Jahre trauerland bildung sowie den ersten abgeschlossenen Durchgang der Ausbildung zurückblicken zu können?

BAG: Ich bin vor allem begeistert, zu sehen, wie das Bildungsangebot angenommen wird. Ich wusste, dass es auch viel Nachfrage gab, aber dass unsere umfangreiche Trauerland-Ausbildung® zustande kommen konnte, war ein besonderer Moment. Die Konzeption war etwas, das ohne die Förderung der SKala-Initiative sicherlich nicht umsetzbar gewesen wäre. Von der Entwicklung der Module bis hin zur Verfeinerung der Inhalte und dem digitalen Wissenstransfer war es toll, wie wir als Team diese Herausforderung bewältigt haben und uns gegenseitig ergänzen konnten. Nachdem wir 15 Teilnehmende im ersten Ausbildungsdurchgang qualifizieren konnten, ist nun auch der zweite Durchgang ausgebucht.

Was mich seit dem letzten Jahr besonders freut, ist, dass unsere Online-Seminare so gut ankommen. Die Umstellung auf Online-Formate war letztendlich Corona geschuldet. Dadurch haben wir eine ganz neue Zielgruppe erreicht. In unseren Seminaren sind nun zum Beispiel Menschen aus Berlin oder der Schweiz dabei. Die neuen Online-Seminare haben es möglich gemacht, uns breiter aufzustellen und unsere Angebote über die Nordwest-Region hinaus bekannt zu machen. Ich glaube, unser Online-Angebot wird immer ein Standbein bleiben und ist eine unglaublich große Chance, unsere Erfahrung an viel mehr Menschen weiterzugeben.

Wie hat sich der Verein seit der Gründung von trauerland bildung gewandelt?

BAG: Vor der Gründung war die Weiterbildung von Fachkräften nur ein kleiner Zweig des Vereins. Es gab schon immer Bildungsveranstaltungen, weil sie auch angefragt wurden, aber all das wurde eben nebenbei gemacht. Das hat sich komplett geändert. trauerland bildung ist jetzt ein großer Bereich, hinter dem viel Kraft, Ressourcen und ein motiviertes Team stehen. Das wirkt sich auch auf unsere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aus. Wir werden das erste Mal als Kompetenzzentrum wahrgenommen. Das freut mich vor allem, weil wir heute deutlich mehr Menschen im Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen schulen können.

Was sind zukünftige Ziele und Wünsche für den Bildungsbereich?

BAG: Ein Ziel ist es, unsere bestehenden Kooperationen – wie mit dem Landesinstitut für Schule – noch mehr auszubauen. Darüber hinaus freue ich mich, die Weiterbildung von ErzieherInnen fortzuführen und mehr Fachkräfte in diesem Bereich für Kindertrauer zu sensibilisieren. Inzwischen zählen auch ErsthelferInnen sowie Institutionen aus dem Bereich der Seelsorge zu unserer Zielgruppe. Was die Zusammenarbeit betrifft, möchten wir hier noch mehr Langfristigkeit schaffen. Nur mit regelmäßigen Schulungen über mehrere Jahre kann man nachhaltig etwas erreichen, sodass sich auch etwas in den Einrichtungen tut. Mein Wunsch ist es, dass das Thema Kindertrauer mehr Gehör findet und wir Ängste und Unsicherheiten nehmen können.

Natürlich denke ich auch immer über neue Angebote nach. Dieses Jahr haben wir zum Beispiel einen Workshop zum Thema Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen, die einen Suizid erlebt haben, in unser Programm aufgenommen. Wenn wir in unserer Arbeit merken, bestimmte Themen sind zurzeit besonders wichtig für die Menschen, versuchen wir auch unsere Seminare dahingehend zu entwickeln. Es ist mir wichtig, dass wir uns immer am Bedarf orientieren und schauen, womit gerade Hilfe benötigt wird.

Weitere Infos zum Bildungsangebot des Vereins auf der Website: www.trauerland-bildung.de

Neues familienorientiertes Angebot für Jugendliche und ihre Angehörigen

Wir starten ein neues Kennenlern-Angebot, um Jugendlichen und ihren Angehörigen nach einem Todesfall die Auseinandersetzung mit ihrer Trauer zu ermöglichen. Bei den sogenannten „JugendPlus“-Terminen können Jugendliche plus eine angehörige Person unter Begleitung von Fachkräften das Trauerbegleitungsangebot unseres Vereins einmalig kennenlernen.

Jugendliche trauern anders.

Nach einem Todesfall im nahen Umfeld kann es für Elternteile und Angehörige besonders herausfordernd sein, den Zugang zu ihren jugendlichen Kindern herzustellen, um den Verlust gemeinsam aufzuarbeiten. Eine teils abgebrochene Kommunikation innerhalb der Familie ist nicht selten und erschwert den Fürsorgeprozess. Um Bezugspersonen Unsicherheiten zu nehmen und die Hemmschwelle vor der Auseinandersetzung mit Trauer bei den Jugendlichen zu senken, initiieren wir das neue Angebot „JugendPlus“.

Kennenlern-Angebot zwischen Einzelberatung und Jahresgruppe

„JugendPlus“ versteht sich als unverbindliches Kennenlern-Angebot, bei dem eine Runde von Familien einmalig zusammenkommen kann, um den Unterstützungsbedarf auszuloten. Das Angebot schließt die Lücke zwischen einer Einzelberatung und einer Jugend-Jahresgruppe. Die Termine finden in Kleingruppen von 2 bis 3 Familien statt, um einen angemessenen Austausch zu ermöglichen. Im Rahmen eines Treffens gibt es gemeinsame Einheiten sowie Phasen, in denen sich die Jugendlichen und ihre Angehörigen in parallel stattfindende, räumlich voneinander getrennte Gruppen begeben. Beide Gruppen erhalten unter Begleitung einer pädagogischen bzw. psychologischen Fachkraft und im Austausch mit Gleichbetroffenen jeweils Gelegenheit, Ausdruck für ihre Gefühle zu finden und ihren Bedarf zu identifizieren. Ziel ist es, den Dialog über das Thema Trauer innerhalb der Familie zu öffnen und den Weg für den weiteren Trauerprozess zu ebnen.

Anmeldung und Terminvereinbarung

Die eineinhalbstündigen Treffen finden jeweils nachmittags in den Trauerland-Räumlichkeiten in der Schwachhauser Heerstr. 268 a, 28359 Bremen statt. Anmeldung und Terminvereinbarung sind erforderlich und werden am Beratungstelefon unter 0421 / 69 66 72 80 oder per E-Mail an beratung@trauerland.org gern entgegengenommen. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei.

Beratungstelefon-Zeiten während der Sommerferien

Während der Sommerferien (14.07. bis 24.08.) findet unser Beratungstelefon zu abweichenden Zeiten und nur an zwei Tagen in der Woche statt.

Das Beratungsteam ist bis in diesem Zeitraum montags zwischen 12 und 14 Uhr sowie donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 0421 – 69 66 72 80 oder per E-Mail an beratung@trauerland.org.

Ab Freitag, dem 26. August 2022 gelten wieder unsere regulären Zeiten:

Montags von 13:30 – 15:30 Uhr
Mittwochs von 16 – 18 Uhr
Freitags von 10 – 12 Uhr

Fest der Ehrenamtlichen: Trauerland ehrt zehn Jubilare

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte bei Trauerland am 8. Juli 2022 endlich wieder das Fest der Ehrenamtlichen stattfinden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden zehn Jubilare geehrt, die Trauerland bereits seit mehr als 5, 10 bzw. 15 Jahren die Treue halten.

Eigentlich richtet unser Verein einmal im Jahr eine kleine Feier für die ehrenamtlichen Unterstützer und Unterstützerinnen aus, die uns ihre Zeit schenken und sich in so vielfältiger Weise für den Verein engagieren. Da die Veranstaltungen 2020 und 2021 aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnten, gab es in diesem Jahr einiges nachzuholen. Gleich zehn Jubilare wurden mit Urkunden und kleinen Präsenten geehrt.

„Wir sind dankbar und auch ein bisschen stolz, dass uns viele unserer Ehrenamtlichen über so lange Jahre unterstützen“, sagte Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges. „Unsere Ehrenamtlichen sind ein ganz wichtiger Teil des Vereins. Ohne ihr Engagement wäre unsere Arbeit in dieser Form nicht möglich.“

Nach einem reichhaltigen Büfett, das in diesem Jahr von den hauptamtlichen Mitarbeitenden Trauerlands gekocht wurde, fand eine Lesung mit Béatrice Hecht-El Minshawi statt. Die Bremer Autorin las gemeinsam mit Gerd Mannaße aus ihrem Buch „Adieu. Ein langes Gespräch“, in dem sie die plötzliche Erkrankung ihres Mannes und sein Sterben sowie geplatzte Reiseträume und gemeinsame Erinnerungen Revue passieren lässt. Begleitet wurde die Lesung von den Musikern Behzad Rooshanpour und Mansoureh Zarandi.

Neuer Vorstand gewählt

Auf der Mitgliederversammlung am 7. Juli wurde ein neuer Vorstand gewählt. Künftig werden neben Vereinsgründerin Beate Alefeld-Gerges, auch unser langjähriger Ehrenamtlicher Carsten Coenen und das ehemalige Vereinsratsmitglied Rüdiger Bunschek die Geschicke unseres Vereins lenken.

Simin Zarbafi-Blömer tritt von ihrer Position als geschäftsführendem Vorstand aus persönlichen Gründen zurück und verlässt den Verein nach neun Jahren: „Ich blicke auf eine interessante und vielseitige Zeit zurück – dafür danke ich“, resümierte sie bei der Versammlung. Auch Gründungsmitglied Cornelia Mehrkens zieht sich aus der Vorstandsarbeit zurück. „Ich werde Trauerland immer verbunden bleiben. Es hat immer Spaß gemacht, für Trauerland aktiv zu sein. Als Rentnerin kann ich mir vorstellen in den Kindergruppen des Vereins tätig zu werden“, so Cornelia Mehrkens.

Wir danken Simin Zarbafi-Blömer und Cornelia Mehrkens für ihr unermüdliches Engagement und freuen uns, dass sie uns im Herzen weiter verbunden bleiben.

Weitere Informationen zu unseren Vereinsgremien finden Sie hier:

trauerland bildung feiert mit den AbsolventInnen des ersten Ausbildungsdurchgangs

Am Sonntag konnten wir den ersten AbsolventInnen der Trauerland-Ausbildung® zur systemischen Kinder- und Jugendtrauerbegleitung ihre Zertifikate überreichen. Die Ausbildung erstreckte sich über 15 Monate und basiert auf dem Trauerland-Konzept von Vereinsgründerin Beate Alefeld-Gerges.

„Die Teilnehmenden des ersten Durchgangs zu verabschieden, war sehr berührend. Ich bin dankbar, dass jetzt 15 Menschen in die Welt hinausgehen und auf ihre ganz besondere Weise trauernde Menschen unterstützen“, reflektiert Beate Alefeld-Gerges. Die Trauerland-Ausbildung® war für Beate Alefeld-Gerges ein langjähriger Herzenswunsch, der dank einer Projektförderung durch die SKala-Initiative verwirklicht werden konnte. Nach eineinhalb Jahren Konzeption konnte die Ausbildung im Februar 2021 starten. Ziel der Ausbildung ist die Fähigkeit, Kinder und Jugendliche nach einem Todesfall in ihren Bedürfnissen zu verstehen und sie auf ihrem individuellen Trauerweg zu begleiten.

Gut gerüstet für die Arbeit mit trauernden Kindern und Jugendlichen

Für die AbsolventInnen des ersten Ausbildungsdurchgangs geht eine aufregende Reise und intensive Auseinandersetzung mit dem Leben, dem Sterben und der Trauer zu Ende. Die bunt gemischte Gruppe aus verschiedenen Berufszweigen wie Hospiz, Schule, Palliative Care oder Kirche zog es aus mehreren Bundesländern zur Ausbildung nach Bremen. Die Teilnehmenden eint das Bedürfnis, in ihrer Arbeit Kinder und Jugendliche nach einem Todesfall professionell begleiten zu können. „In meiner Arbeit im Krankenhaus habe ich festgestellt, wie wenig Platz es für Trauer gibt. Angehörige stehen oft ohne Möglichkeiten da, die Trauer zu verarbeiten. Ich habe mir gedacht, das reicht nicht“, berichtet eine Absolventin aus dem klinischen Alltag der Logopädie. Sie und ihre AusbildungskollegInnen freuen sich, dass das neu gewonnene Wissen nun nachhaltig ihren Arbeitsalltag prägen kann: „Als Pastorin ist der Einbezug von Kindern in Trauerfeiern sowieso ein Thema für mich. Der theoretische Hintergrund war wirklich ein Gewinn für mich, da ich schon während der Ausbildung in meiner praktischen Arbeit von dem konkreten Wissen profitieren konnte.“

Nächster Ausbildungsdurchgang startet im September

Die Trauerland-Ausbildung® umfasst 11 Module, vermittelt eine familiensystemische Herangehensweise in der Trauerbegleitung und ist von der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen/Bremen akkreditiert. Der nächste Ausbildungsdurchgang startet im September 2022. Alle weiteren Infos gibt es hier.

Tag der offenen Tür bei Trauerland

Wir laden am Freitag, den 29. April 2022 in der Zeit von 15.00 bis 17.30 Uhr herzlich ein zum Tag der offenen Tür. Die Veranstaltung findet in der Schwachhauser Heerstraße 268 a, 28359 Bremen statt.

Interessierte haben an diesem Tag die Möglichkeit, mehr über das Thema Kindertrauer und das kostenfreie Hilfsangebot von Trauerland zu erfahren. Zum Auftakt der Veranstaltung hält Gründerin Beate Alefeld-Gerges um 15.30 Uhr einen Impulsvortrag zum Thema Trauer bei Kindern mit anschließender Frage- und Diskussionsrunde. Zu den Gästen zählt auch der ehemalige Werder-Trainer und Trauerland-Botschafter Thomas Schaaf, der unsere neue, gespendete Rollstuhlrampe offiziell eröffnen wird.

Das Trauerland-Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen bietet bei Führungen durch die Räumlichkeiten Einblicke in die verschiedenen Spiel- und Gruppenangebote. Gäste können die einzelnen Bereiche des Vereins kennenlernen und Fragen stellen. Neben der beratenden und begleitenden Arbeit des pädagogischen Teams zählen dazu auch die Bereiche, die die inhaltliche Arbeit ermöglichen – das Ehrenamt, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit sowie unser Kompetenzzentrum trauerland bildung. Zudem findet ein Flohmarkt statt, bei dem unter anderem Kinderspielzeuge für den guten Zweck erworben werden können.

Alle, die an einer ehrenamtlichen Mitarbeit interessiert sind, sich über das vielfältige Beratungsangebot informieren wollen oder mehr über Unterstützungsmöglichkeiten erfahren möchten, sind herzlich willkommen.

Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch!

Trauern in unsicheren Zeiten – Trauerlands Fachkräfte leisten Hilfestellung

Die zusätzlichen Belastungen durch die in vielerlei Hinsicht unsicheren Zeiten machen sich auch in der Arbeit von Trauerland bemerkbar. Trauerlands Fachkräfte raten, gerade jetzt insbesondere Jugendliche zu unterstützen und geben Angehörigen Hilfestellung, wie das gelingen kann.

Mit dem Krieg in der Ukraine ist in ohnehin unsicheren Zeiten ein weiterer Faktor hinzugekommen, der Belastungsgefühle verstärken kann. „In den Kinder- und Jugendtrauergruppen haben sich die Betroffenen in den letzten Wochen natürlich auch über den Krieg ausgetauscht oder ihre Ängste hierzu geschildert. Zudem werden auch generelle Zukunftssorgen geäußert“, sagt Maja Usselmann, stellvertretende pädagogische Leitung von Trauerland. „Auf der anderen Seite hören wir aktuell von vielen der erwachsenen Angehörigen, dass sie kaum noch Zugang zu ihren Kindern finden.“

Dass die Kommunikation zwischen Kindern und Angehörigen nach einem Todesfall in der Familie oder im nahen Umfeld erschwert ist, erleben Fachkräfte von Trauerland häufiger. Doch derzeit gehen besonders viele Anfragen betroffener Angehöriger am Beratungstelefon ein, die sich Sorgen um ihr Kind im Jugendalter machen, da es sich beispielsweise zurückzieht, keine Verabredungen mehr hat und viel Zeit mit Medienkonsum verbringt. „Wir erleben, dass die gegenwärtige Lage natürlich auch für die erwachsenen Angehörigen belastend und kraftraubend ist“, berichtet Usselmann. „Dennoch halten wir es für sehr wichtig, bei den Jugendlichen gerade jetzt am Ball zu bleiben.“

Dabei steht das Team beispielsweise am Beratungstelefon zur Seite. „Wir beraten die Angehörigen, dann dahingehend, was in der individuellen Situation helfen kann und zeigen Wege auf, die Kommunikation wieder aufleben zu lassen“, so Usselmann. „Eine Möglichkeit kann es sein, ein gemeinsames Ritual einzuführen, das beiden Spaß macht, wie etwa einmal in der Woche etwas Besonderes gemeinsam zu kochen.“

Das Beratungstelefon ist dreimal wöchentlich geschaltet und zu folgenden Zeiten unter der Telefonnummer 0421 / 69 66 72 80 zu erreichen:

Montags 13.30 – 15.30 Uhr
Mittwochs 16 – 18 Uhr
Freitags 10 – 12 Uhr

Hier finden Sie weitere Meldungen zum Beratungstelefon:
Neu: Beratungstelefon ab Januar täglich erreichbar (2018)
Telefonthema des Monats: Abschiede gestalten (2021)
Neue Zeiten fürs Beratungstelefon (2021)

Trauerland vom 24.12.2021 bis zum 02.01.2022 geschlossen

Wir verabschieden uns für einige Tage in die Weihnachtszeit und sind ab dem 03. Januar wieder im Büro erreichbar.

Trauerland wünscht besinnliche Festtage und einen angenehmen Start in das neue Jahr.